Man muss auch jönne könne, oder: Mein miserabler CO2 Fußabdruck

Eigentlich wollte ich mich über Kreuzfahrten auslassen, die Stinker, die unsere Meere verpesten.

Dann habe ich nachgedacht. 2 lange Kreuzfahrten und ungezählte mehrtägige Fahrten mit Autofähren. Dann stehen 250 Starts und Landungen auf meiner Liste, darunter 17x USA/Canada, 5x Australien, 2x Neuseeland, 2x Südafrika, Argentinien,  Brasilien, Chile (ich hatte mal ein Semester Statistik belegt, und führe seither über alles Excel-Listen🙄)

Nein, ich habe nicht das geringste Recht, begeisterten Kreuzfahrern Vorhaltungen zu machen. Gut, es hat sich gelegt, aber das ist wohl eher meiner lausigen Gesundheit und dem Alter geschuldet. In meinem Alter kann man keine 24h mehr nach Neuseeland fliegen (Holzklasse, Business ist nicht leistbar). Das letzte mal flog ich mit 65 ans andere Ende der Welt, weil ich zu Jule einmal gesagt hatte, dass ich mit ihr bis ans Ende der Welt gehen würde, und mit 69 das letzte Mal nach Seattle.

Jetzt bin ich 74, und „no longer the man I used to be“. Im Dezember nach Teneriffa und im März wieder heim, das sind jetzt unsere aviatischen Abenteuer. Mehr geht nicht in der trockenen Flugzeugluft, ich bin da nur am inhalieren.

Und jetzt soll ausgerechnet ich mich hinstellen und diejenigen dumm anmachen, die doch nur dasselbe machen, wie ich? Das geht nicht. Jule und ich haben immer gesagt, wir investieren in Erinnerungen. Die Dividende ist das Gefühl, genau die 62 Länder bereist zu haben, die man sehen wollte.

Nach mir die Sintflut? Das war bezüglich der Umwelt nie unser Credo, aber als wir anfingen, die Welt zu erobern, gab es den Begriff C02-Footprint noch garnicht, und später kamen verdrängte Schuldgefühle dazu.

Fazit: mea culpa mea maxima culpa. Aber das Leben ist halt verdammt kurz.

Wer mehr von Jule und mir lesen will, hier gibt’s was

4 Gedanken zu “Man muss auch jönne könne, oder: Mein miserabler CO2 Fußabdruck

  1. Kreuzfahrten sehe ich ein wenig anders. Die tätigt man nicht, um sein Ziel zu erreichen, sondern um auf dem Wasser zu reisen. Und das müsste meiner Meinung nach eingeschränkt werden. Noch dazu, weil diese Riesenbiester oftmals auch dort, wo sie vor Anker gehen, weiterhin die Luft, das Wasser und die Sicht verschmutzen. Wenn ich da an Lissabon denke, wo einem die Sicht über den Tejo komplett durch diese Monster versperrt wird, möchte ich gar nicht erst an Venedig oder andere kleine Inseln denken, wo diese Schiffe ALLES in den Schatten legen… Muss nicht, finde ich. 🙂 Und du? Musst dich nicht entschuldigen, weil es bis vor „Kurzem“ noch keinen Gedanken daran gab, wie das mal enden wird mit, bzw. für unsere(r) Umwelt.LG Bea

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